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AutorenbildUrsula Meyerhofer

Rollen und Regeln

Wie ich immer wieder in die Grube falle - oder Branding ist alles

Heute eine Schulung gehabt zu New Work mit der Betonung auf Entscheidungsfindung in einer agilen Welt. Da geht es darum, möglichst viele Mitarbeitende mitzunehmen und Verantwortung wahrnehmbar delegieren - was alles nicht ganz trivial ist.



Im Terminus technicus heisst die Entscheidungsmethode, die ich favorisiere, Konsent. Das ist ein deutscher Zusammenzug aus dem englischen to consense - übereinstimmen; oder eben: alle Sinne und Absichten zusammenführen und etwas ""Fertigem", also mit der Endung -t So wie Entscheid, Abschied, Achtsamkeit. Alles Substantive, die eine Menge Handlung davor voraussetzen).

Aber Schluss der theoretischen Haarspalterei; bevor Sie hier aussteigen mit Lesen, mir geht es darum:

- ich gerade immer wieder in die ⚡️Gefahr, Dinge mit - eben- Fachbegriffen. zu benennen. So diesem deutschen Ungetüm "Konsent".

- Die Leserin, der Leser reagiert auf Emotionen und Action; also: Hilfe, ich hab ein Problem; die Nachttischlampe brennt!


So war mein Learning aus einer Schulung heute erneut: mit Fremdworten zu arbeiten, befremdet. Praxibezogene Worte hingegen bringen mehr. Also hab ich mir gesagt; Konsent und viele agile Formen aus der New Work-Welt sind abhängig von Regeln und von Rollen.


Damit - Branding ! - kann ich mit zwei grossen Rs beschreiben, was die neue Arbeitswelt ausmacht. Sie funktioniert als Systemwechsel, der traditionelle Organigramme hinter sich lässt, über REGELN. Ganz so wie im Verkehr, wo gilt, was gilt und nachlesbar ist im Manual und überdies gelernt werden muss für die Prüfung. Über die hat man sich zu einigen, am besten gemeinsam.


Das zweite wichtige Element der New Work-Welt: Rollen statt Stellenbeschreibungen. Ganz einfach, weil sie einen Mehrwert haben; sie werten sowohl die Person, die Rollen hat auf, aber auch die Aufgabe selbst.

- Eine Stellenbeschreibung ist statisch und zählt meist Verantwortungen auf.

- Eine Rolle von einer Aktivität, einer konkreten, zweckbezogenen Tätigkeit hergeleitet: Eine Aufgabe oder eine Verantwortung splittet sich in mehrere Rollen.

- Eine Rolle kann man gern, gut oder nicht so gut ausüben und man kann sie wechseln und neu zuteilen. Verteilt man Rollen, so lassen sich Fähigkeiten leichter zuschreiben, als mit einer komplizierten Beurteilung von "Leistung", "Performance" oder Zielerreichung.

- Weil Rollen gewechselt werden können, sind sie etwas, das mit Lust oder Befrieidung verbunden sind oder zumindest mit etwas, was dann auch wieder mal vorbei ist.

- Rollen zeigen eine grössere Vielfalt von Talenten und Gaben von Leuten als die Job-Beschreibung "Controller" oder Logistikerin.

- In der Regel splittet sich eine Tätigkeit in mehrere Rollen, das erhöht wiederum die Job-Zufriedenheit, weil es sich um ein Enrichment handelt. Job-Bereicherung.

- In verschiedener Hinsicht ist jeder Art von Vielfältigkeit als geeignet anzusehen, zu mehr Performanz zu führen. Mitarbeitende mit verschiedenen Rollen erbringen unter Umständen bessere Rollen als beim diffusen Steckenbleiben in einer Funktion/Aufgabe/Stellenbeschreibung.

Das zu meinem Learning 👍🏼von heute - und als Tipp zum Quick-Einstieg in die New Work Welt: REGELN und ROLLEN


Mein Fazit also: Entscheidfindung nach der Konsent-Methode lässt sich zum "Verkaufen" am besten übertiteln mit "Regeln und Rollen". Denn daraus besteht sie.


Um doch wieder kompliziert zu werden: die Beurteilung von Leistung und Performanz bei Rollen ist noch einmal ein anderes Thema.





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