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Bin immer noch

erschüttert über meine Lektüre vom Wochenende. Über einen schweizerischen Anthropologen, der sich vor 100 Jahren mit Schädelvermessungen und dergleichen befasste und aus seiner Zeit heraus ein biologistisches Weltbild hatte, das in höhere und niedrigere Lebensformen unterschied.



Zum Glück erledigte sich das dann schliesslich, weil man merkte, dass der Mensch und die Gene und die Biologie viel komplizierter sind.

Weit tiefer erschüttert bin ich über die vielen Lebensberichte, die ich im Buch "Versorgt und vergessen" las, über sogenannte Verdingkinder.




Billige Arbeitskräfte für Bauern, die man den Müttern und Vätern in der Regel einfach "abnahm" und vereinzelt auch noch sterilisierte. Sie wurden oft durchs Band hinweg kaum menschlich behandelt. Es ist fast unaushaltbar, diese Schicksale zu lesen, die in der Regel das spätere Leben der Menschen stark prägten. Kein Wunder allerdings auch, wenn man sich vergegenwärtigt, dass noch bis vor ganz wenigen Jahrzehnten Propaganda gemacht wurde, was die richtige Lebensweise und die richtige Familienform sei. Sehr veranschaulicht nachzuschauen im Film "Die göttliche Ordnung", der eigentlich alles Wichtige auf den Punkt bringt, was man dazu wissen muss.


Wie angenehm war es dagegen, dass ich gestern an der Preisverleihung vom Berufsverband für Soziale Arbeit "Avenir Social" in Basel teilnahm, wo zwei Initiativen ausgelobt wurden, die wichtige Unterstützungen für Menschen "draussen" bieten:

Die Fachstelle für Frauen im Sexgewerbe ALIENA und der Vorstoss, Jugendlichen, die aus Heimen ins Erwachsenenleben entlassen werden, weitere Stütze zu geben: die Initiative Careleavers. Und um meinen Einblick in den aktuellen Umgang mit psychischer Krankheit zu vervollständigen, erhielt ich von meinem Freund und Künstler und Peer-Begleiter Fritz Rechsteiner den Link auf die aktuelle Fachtagung des Vereins prikop (Private Koordination Psychiatrie).


So hat sich mein Durchlauf durch die letzten 100 Jahre westliche Gesellschaftsgeschichte gelohnt und lässt sich immerhin bis in die heutige Zeit als schlussendlich positiv bilanzieren.


Ein Herz für Menschen lohnt sich immer!









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